Damen 2. Liga - Gekämpft als gäbe es kein Morgen mehr

Gekämpft als gäbe es kein Morgen mehr!

Damen 2. Liga: BC Arlesheim 2 - Liestal Basket 44 44:49 (12:23)
Montag, 19. Dezember 2016, 20.15 Uhr, Gym. Münchenstein 

Dies ist einer der Berichte, die meiner Meinung nach am schwierigsten zu schreiben sind. Es war DAS Spiel der Vorrunde..., und man machte sich schon vor Spielbeginn Gedanken, was man schreiben könnte. Und dann ist das Spiel wahrscheinlich eines der Besten der ganzen Saison. Mit allem was dazugehört: Unentschieden kurz vor dem Ende, unerträgliche Spannung, ein hin und her und ausgeglichen. Sogar eine grosse Aufholjagd im letzten Viertel wurde nicht ausgelassen. Und jetzt ist es vorbei und man- oder ich- soll diese Ereignisse in Worte fassen. Irgendwie wäre es nicht fair, erst beim Spiel mit dem Schreiben zu beginnen. Denn dieses dauerte nur eineinhalb Stunden, von vielen, die damit zu tun hatten. Begonnen hatte das Ganze schon vor der Saison. Mit Coach Raphael, dem Vorbereitungsturnier und durchgeführten Trainingsweekends. Natürlich galt diese Vorbereitung nicht nur den Spielen gegen Arlesheim, sondern gegen jeden einzelnen Gegner der Gruppe. Doch ich finde, an diesem Spiel konnte man sehen, wie sehr sich die Mannschaft gewandelt hatte. Zugegeben, einige der Spielerinnen, die am Montag gegen Arlesheim gespielt hatten, waren neu in der Mannschaft und mit dem Coach nach Liestal gekommen, doch genau dies ist beeindruckend. Noch nicht einmal eine halbe Saison spielen wir jetzt zusammen und man erkennt mit jedem Spiel mehr, dass wir eine Mannschaft sind und nicht die "Neuen“ und „Alten“ Spielerinnen. Und wenn auch am vergangenen Montag gegen Arlesheim nicht alle zum Einsatz kamen, blieb die Stimmung auf der Bank hoch und man unterstützte sich gegenseitig. Während der gesamten Spieldauer wurde angefeuert und mitgefiebert. Dass man am Ende wenig oder gar nicht gespielt hatte, spielte eigentlich keine Rolle. Was sicherlich auch am Vertrauen in Raphael liegt. Doch jetzt genug gelobt, hier sollte etwas zum Spiel stehen. Begonnen hat das Spiel etwa so, wie wir es uns gewünscht hatten. Wir gewannen den Sprungball und punkteten gleich. Auch die Defense konnte kaum besser sein. Zum Ende des ersten Viertels stand es 2:10 gegen die zweitplatzierte Mannschaft der Gruppe. Ein 2:10, das sich jedoch überhaupt nicht wie +8 anfühlt. Jeder Punkt musste hart erkämpft werden und kein Rebound wurde geschenkt. Schnaufend sass die Mannschaft auf der Bank. Halb froh über den Vorsprung, halb im Wissen, dass dieser kaum so bleiben würde, wenn nicht weiter so gekämpft wird. Doch der Kampfgeist zahlte sich aus. Nach gewonnenen Rebounds erzielten wir Punkte durch schnelle Fastbreaks und bleiben ruhig im Set play, wenn der Fastbreak nicht gelang. Jedoch stellten sich die Fouls trotz der Zonendefense als Problem heraus. Nacheinander und oft wurde gefoult und Arlesheim konnte während dem zweiten Viertel immer wieder von der Freiwurflinie punkten. Durch Lücken in der Liestaler Defense und effizienten Spielzügen der Gastgeberinnen, kamen im Verlauf des Viertels weitere Treffer dazu. 

Kurz vor der Pause stellte Liestal auf eine Mann- Mann Defense um und setzte somit die Gegnerinnen unter Druck. Zur Halbzeit stand es 12:23 für Liestal. Nach einer Ansprache in der Kabine vom Coach, ging das Spiel auch schon weiter. Der Fokus lag auf der Defense. Wer in der Defense präsent ist und die Rebounds für sich entscheidet, gewinnt das Spiel. Aus den vergangenen Spielen wissen wir, dass die zweite Halbzeit meistens diejenige ist, in welcher wir die meisten Punkte einbüssen müssen. Im dritten Viertel konnte der Korb erfolgreich und hart verteidigt werden. Arlesheim erzielte nur sieben Punkte, weniger, als im Viertel davor. Leider erzielten aber auch wir nur sieben Punkte, was okay war, sollte die Verteidigung so bleiben. Doch Arlesheim drehte im letzten Viertel nochmals auf, machte Druck und griff an. Clever erspielten sie sich Punkt für Punkt und kamen dem unentschieden immer näher. 90 Sekunden vor Spielschluss war es dann auch soweit: Gleichstand. Die Aufregung war gross. Konzentration und Beissen war angesagt. Das Bangen blieb bis zum Schluss. Erst mit einem Freiwurf in den letzten paar Sekunden, konnten die gedrückten Daumen langsam, mit dem ersehnten +4 und darauf folgendem +5, gelöst werden. Liestal bleibt weiterhin auf Platz 1!

Liestal Basket 44: Helena Mastel, Kristina Vukadin, Kathrin Wiget, Biljana Milowitsch, Maria Messerli, Jasmine Schoene, Silvia Stohler, Nicole Donzé, Senta Gasser, Bea Trüssel Küng, Melany De Simone. - Coach: Raphael Schoene

Melany De Simone / 21.12.2016

 

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